KULTOURFREUDE bietet Touren durch die Lübecker Altstadt an und zeigt geschichtliche Zusammenhänge: Entdecken Sie Höfe, Gassen und Anekdoten auf kurzweilige Art

 

Rundgänge:

1// Lübecks nördliche Altstadt & Hafenluft

Vom Rathausmarkt aus begeben wir uns in Richtung Schüsselbuden. Über Mengstraße, Siebente Querstraße, Beckergrube, Fischergrube, am Engelswisch vorbei geht es in die Engelsgrube – die mitnichten etwas mit den pausbäckigen Himmelsboten zu tun hat – und erfahren etwas über die Berufsstände, die auf dieser Seite der Altstadtinsel wohnten, etwa die Branntweinbrenner oder die auch die Glockengießer. Die Schiffergesellschaft ist auf dieser Führung ebenso wichtiger Bestandteil wie die ehemaligen Brauhäuser, deren Fassaden sich uns erschließen werden. Das Burgtor wird Teil der Tour sein, ebenso wird die Stellung der übrigen – insgesamt 12 – Stadttore erläutert, die Lübecks Insel einmal schützten. Auch den neu erschlossenen Durchgang zur Untertrave vorbei am architekturpreisgekrönten Europäischen Hansemuseum gilt es zu entdecken: So wird aus dem einst leicht verruchten und zu Unrecht unbeachteten Bereich am Hafen wieder ein belebtes Viertel, das mit positiven Überraschungen aufwartet!


2// Der Osten mit Stiftungen, Gängen und Höfen

Der Glaube prägte das alltägliche Leben im Mittelalter. Bürger*innen und Kaufleute, die zu Wohlstand gelangt waren, gründeten Stiftungen. Sie spendeten für arme und alte Menschen, damit ihre Seelen durch deren Gebete errettet wurden  Besonders hart war das Leben für die Frauen. Sie hatten keine soziale Sicherheit und waren auf das Wohlwollen ihrer Männer angewiesen. Besichtigen Sie die Zeugnisse dieser Zeit und erfahren Sie mehr über soziales Verhalten im Mittelalter – unter anderem das Heiligen-Geist-Hospital, ein großartiges Beispiel an mittelalterlicher Frömmigkeit und sozialem Engagement. Ab dem 13. Jahrhundert war es eine Zufluchtsstätte für Bedürftige und Kranke. Heute dient es immer noch als Seniorenheim und ist in Teilen ein Museum.


3// Einmal rund um Lübecks Altstadt

Auf dem rund 6 Kilometer langen Weg werden wir idyllisch im Grünen spazieren, dann wieder vorbei an nüchternen Werkstoren und Hafenanlagen vorbei und natürlich auch direkt am Altstadtrand entlang. Startpunkt wäre die Puppenbrücke, von der wir uns aus in Richtung Wallanlagen auf dem östlichen Ufer des Stadtgrabens auf den Weg machen und so auch die Dimensionen der einstigen Stadtbefestigung vor Augen führen. Auf dem Rundweg können wir auch in Ruhe einmal per Pedes ganz besondere Perspektiven auf die Stadt erhalten, die man beim Vorbeifahren mit dem Auto nicht wahrnimmt. Die Brücken, Teiche, Tore, Wohnstätten lübscher Berühmtheiten und kleine Besonderheiten begegnen uns auf dem Weg: gemütliche Cafés, Trödelschuppen, Klöster, Künstlerstätten, Marstallreste, das Seemannsheim, ein Auktionshaus und natürlich viele interessante Schiffstypen gilt es zu entdecken. Ziel ist das Holstentor. (Dauer: ca. 2,5 – 3 Stunden)


4// Auf den Spuren Bildender Kunst und Bauhistorie

Wir wollen uns den sogenannten Malerwinkel genauer ansehen. Hier kann man etwa die interessanten Bauten aus der Zeit der klassischen Hanse (Mitte 16. bis 17. Jh.) mit den nachfolgenden Stilrichtungen (Barock, Klassizismus, Gründerzeit etwa) direkt nebeneinander vergleichen. Ebenso ist die Geschichte der Lübecker Wallanlagen von Bedeutung, denn die Fläche des Malerwinkels ist ein Ausläufer der Anlagen zwischen der Stadt und einer alten Bastion. So war die Lübecker Stadtbefestigung tatsächlich eine der ausgedehntesten städtischen Befestigungsanlagen in Norddeutschland und Nordeuropa und ist in Teilen noch heute erhalten. Ab 1613 wurde die Stadt durch den niederländischen Festungsbaumeister Johan van Valckenburgh, der auch die Bastionen in Hamburg im 17. Jahrhundert errichtet hat, mit einer umfassenden Außenbefestigung insbesondere nach Süden und Westen versehen. Es wurden Wälle aufgeschüttet und zwischen der Trave und dem Stadtgraben Bastionen in der damals modernsten Form des Festungsbaus angelegt. Anhand von historischen Stadtplänen kann ich Ihnen die spannenden Ausmaße vor Augen führen, während wir die schöne Frühlings-Atmosphäre an einem der idyllischsten Orte der Stadt genießen. Die Südwestansicht der Stadt wurde dann ab dem späten 18. Jahrhundert zunehmend bei Künstler*innen beliebt: Von diesem Winkel aus ist eine perspektivische Südwestansicht der Altstadt zu entdecken, bei der die Doppeltürme der Marienkirche westlich des Turms der Petrikirche zu stehen scheinen, obwohl sie tatsächlich einen Block weiter im Osten stehen. Das hat so einige Maler*innen und Fotograf*innen inspiriert – einige sehenswerte Beispiele kann man von diesem Standpunkt aus besonders gut nachempfinden. Darüber hinaus lässt sich wieder etwas „hinter den Kulissen“ entdecken: Kennen Sie schon Kruses Hof oder den Grützmacher Hof? Und auch die Effengrube, der Mühlendamm und die Musterbahn haben einige Einblicke zu bieten…


5// Seh-Reise durch Travemünde

Die „schöne Tochter“ Lübecks und ihre Blütezeiten sind hier das Thema: Auf den historischen Spuren Travemündes nähern wir uns der Gegenwart. Architektonisch interessante Anschauungspunkte sind auf der berühmten Promenade, der Vorderreihe, zu sehen. Wir erfahren, wo Dostojewski und Tolstoi abgestiegen sind und was sie in dem beliebten Seebad unternommen haben. Auch begegnen wir der Familie Mann oder etwa Franz Kafka. Ebenso haben Kaiser Wilhelm II. und Edvard Munch hier Station gemacht. Das Kurhaushotel, das Casino, die Kaiserallee – alles Zeugnisse vergangener, prachtvoller Zeiten.

Die Alte Vogtei wird Thema sein, und auch die ehrenwerte St. Lorenzkirche besichtigen wir kurz – vorbei am Fischereihafen, am Leuchtturm und den verwinkelten Gassen der „Altstadt“ Travemündes. Der Blick auf die Hanse-Zeit ist spannend, denn Travemünde ist wahrlich mehr als nur die „kleine Schwester“ oder „schönste Tochter“ Lübecks! Doch was hat es mit der „verkauften Braut“ auf sich?


Und außerdem zu entdecken:

  • Holstentor und hanseatische Hintergründe
  • Den Lübecker Schriftsteller*innen auf den Fersen
  • Straßen und Namen entdecken: Was bedeuten „Koberg“ oder „Schrangen“? Und wo liegt eigentlich die „Pägonnienstraße“?